Namiba Rundreise vom 15.04. bis 30.04.2012


Sonntag, 15.04.2012 Abflug ab Frankfurt 20:15 Uhr

Montag, 16.04. um 5:10 Uhr lande ich mit Air Namibia ( sehr enge Sitze) in Windhoek. Unsere Reiseleiterin Nicky von dem Reiseunternehmen "CHAMÄLEON" holt uns ab und bringt uns zu einem kleinen Bus ( 19 Sitzplätze). Wir sind 11 Personen, so dass wir genug Platz haben unsere Rücksäcke auf den freien Sitzplätzen zu verteilen. Nicky ist 24 Jahre alt und eine hervorragende Fahrerin und Reiseleiterin. Mit ihrer Ausstrahlung und ihr Wissen schliessen wir sie alle schnell ins Herz.. Als unsere Koffer verstaut sind fährt Nicky mit uns nach Windhoek.Die Fahrt ging durch dürre Savanne. Windhoek ist eine saubere Stadt mit 330.000 Einwohnern. Zwischen modernen Hochhäusern stehen deutsche Kolonialbauten mit Fachwerk, Erkern und steilen roten Dächern.
Sie zeigt uns z. B. die lutherische Christuskirche, das National Museum - Unabhänigkeits-Denkmal - ( halbfertig) den Tintenpalast, wo deutsche Kolonialbeamte mit Feder und Tinte ihre Dekrete zu Papier brachten, der Südwestreiter (das deutsche Reiterdenkmal wurde am 27. Januar 1912 eingeweiht und soll an die Kolonialkriege des deutschen Kaiserreiches gegen die Herero und Nama von 1903 bis 1907 in Deutsch Südwestafrika erinnern.) Er steht in der Nähe der alten Feste.
Katutura = "an dem Ort, wo ich nicht leben möchte", aber die Menschen dort möchten es umbenennen in Matutura - "Ja, hier wollen wir leben". Katutura ist Ende 1959 als Umsiedlungsort für all jene errichtet worden, die von der Kolonialregierung zwangsweise aus der "Old Location" im Süden Windhoeks vertrieben worden waren. Heute wohnen dort Ovambos, Namas, Hereros und Damaras! Heute ist Katutura kein Chetto mehr, sondern ein respektierter und geförderter Stadtteil von Windhoek. Kein Vergleich mit den Townships von Südafrika.
Dann ging es in unser erstes Quartier "Londiningi" http://www.londiningi.com/
was in einem ruhigen Stadtteil von Windhoek liegt. Die 10 Zimmer sind individuell gestaltet mit einheimischen Kunsthandwerk dekoriert.
Handtücher und Bettwäsche werden von Frauen eines lokalen Selbsthilfeprojekts hergestellt - PENDUKA -
Am Nachmittag fahren wir nach PENDUKA am Goreangab-Damm gelegen. Dort befindet sich das Selbsthilfezentrum
PENDUKA CULTURAL CENTRE  http://www.penduka.com/de/,
wo Frauen Handarbeiten, Kunstgegenstände zum Verkauf anbieten. Zur Zeit beschäftigt PENDUKA 100 Mitarbeiter, wobei mehr als 4000 Menschen von der Arbeit finanziell profitieren. Mit vier Arbeiterinnen wurde begonnen. Eine Holländerin gründete 1992 dieses Zentrum und hilft Frauen, ein finanziell unabhängiges Leben zu führen. Unter anderem sind hier viele Frauen mit Gehbehinderungen beschäftigt, außerdem tut das Zentrum viel für AIDS- und Tuberkulose-Kranke, welche derzeit das größte Gesundheitsproblem in Namibia darstellen. Uns wurde die Nähwerkstatt, Töpferei, Batikabteilung und auch Unterkünfte ( die man mieten kann) gezeigt. Das angrenzende Restaurant am See gelegen, wird auch von den Frauen betrieben.Der Tisch war schon für uns gedeckt und wir bekommen ein leckeres Essen serviert. Ich probiere auch den Mopani Worm. Er wird frittiert - Die Frauen zogen ihre traditionelle Kleidung an, tanzen und trommeln ihre Stammestänze. Es ist beeindruckend!
Das Reiseunternehmen "CHAMÄLEON" unterstützt diese Organisation. Wir erhalten alle einen Wäschesack (bestickt von den Frauen) von CHAMÄLEON geschenkt.

Dienstag, 17.04. Von Windhoek zum Namib-Naukluft-Park.

Heute geht die Fahrt zum spektakulär steilen Spreeetshoogte-Pass, von wo aus sich uns ein fantastischer Blick auf die schier unendliche Weite der Wüste eröffnet.Wir dürfen nicht den Pass hinunter fahren, weil es für unseren Bus zu gefährlich und zu steil würde. Wir fahren weiter über den legendären Remhoogte-Pass zur
"NAMIB DESERT LODGE"
http://www.gondwana-collection.com/home/accommodation/namibdesertlodge/
die nördlich von Sesriem auf einer der schönsten Farmen Namibias am Rand einer wunderbaren Dünenlandschaft liegt. Nach der Fahrt über die staubige Piste lädt der Pool zur Erfrischung ein. Die märchenhaften afrikanischen Sonnenauf- und untergänge sind hier besonders eindrucksvoll.Die Lodge ist eine super Anlage. Mein kleines Häuschen Nr. 52 mit Blick auf die Berge ist phantastisch und hier könnte ich es noch eine Weile aushalten. Das Abendessen, was als Büfett - zum Teil - serviert wird, ist köstlich. Kudusteak, Salat, Reis und leckeren Nachtisch.  

Mittwoch, 18.04. Sossusvlei

Schon vor Sonnenaufgang machen wir uns auf den Weg zu den gigantischen Dünen am Sossusvlei. Unserwegs steht im Scheinwerferlicht des Autos eine Giraffe und schaut uns ganz erstaunt an. In der Nähe des Parkplatzes vor dem Vlei genießen wir am frühen Morgen die einzigartige Stimmung der Dünenlandschaft. 18 Mio. Jahre alte versteintere Dünen und 2-3 Mio. Jahre alte Sandünen sehen wir direkt vor uns. Weil es jetzt nur noch auf Sandwegen weitergeht, steigen wir in einem offenen Jeepshuttle um. Aber bevor es los geht genießen wir erst mal das mit gebrachte gute Frühstück. Eine Flasche Sekt wird geköpft und wir stoßen auf die Reise an.Wir spazieren anschließend durch die Dünenwelt, bestauenen die Düne 45, wo schon einige Touristen herumklettern. Wir fahren aber weiter zum Dead Vlei, dort sind 500 Jahre alte abgestorbene Akazien zu sehen, deren knorrige Stämme vor den hohen Dünen ein romatischen Bild abgeben.Natürlich klettern wir alle auf eine Düne ca. 350 m hoch und laufen im Eilschritt wieder hinunter ins Vlei. Was ganz aussergewöhlich ist, dort stehen Pfützen. Es hatte viel geregnet und deshalb blüht die Wüste. Kleine gelbe Blumen überdecken den trockenen Boden. Es ist ein phantastischer Anblick, den ich nie vergessen werde.
Anschließend fahren wir zum Sesriem-Canyon (Sechs Riemen) und wandern in den Canyon, wo auch Wasser steht - was aussergewöhnlich ist - Müde fallen wir abends in unsere wunderbaren Betten. Das Wetter ist ausgezeichnet- 35 Grad, aber trockene Luft.

 Donnerstag, 19.04.vom Namib-Naukluft-Park nach Swakopmund:

Morgens um 6 Uhr spazieren wir durch das Gelände unserer Namib Desert Lodge bis zu den Ausläufern der versteinerten Dünen und genießen noch einmal die Stimmung in dieser einmaligen Landschaft. Dann fahren wir am Namib-Naukluft-Park entlang zum Kuiseb-Canyon. Eine kurzeWanderung führt uns zum ehemaligen Unterschlupf zweier deutscher Geologen,die sich hier während des zweiten Weltkrieges versteckt hielten- Henno Martin und Hermann Korn und Otto der Hund - Henno schrieb das Buch "Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste " http://de.wikipedia.org/wiki/Henno_Martin
Ich lese das Buch - interessant - besonders, weil ich vor Ort gewesen bin. Anschließend zeigt Nicky uns die wundersame Pflanze Welwitschia Mirabilis, einer über 1500 Jahre alt werdene Wüstenpflanze, die nur dort wächst. Weiter geht es durch eine Mondlandschaft. Nur Uranbohrtürme sehen wir von weitem. In Swakopmund beziehen wir das
"ORANGE HOUSE" ( http://www.orange-house.de/02_house.html.
Schöne, helle und große Zimmer mit einem guten Frühstück erwartet uns dort. Am Abend fahren wir in ein Fischrestaurant direkt am Meer. Ich esse einen Fischsalat - köstlich -

Freitag, 20.04. Swakopmund

Bummel durch Swakopmund lässt mich schmunzeln. Überall sehe ich deutsche Schriftzüge. In den Geschäften wird Deutsch gesprochen. Eine saubere, kleine Stadt am Meer mit einem Leuchtturm und einem einheimischen Holzmarkt. Ins Cafe Anton kehren wir ein. Dort gibt es leckeres Gebäck zu kaufen. Bevor wir zum Abendessen fahren, gehen wir zum Sundowner ans Meer - TIGER BEACH BAR - nur zu emfpehlen, anschließend fahren wir in Erich´s Restaurant.Ein gutes Essen wird uns serviert und wir fahren gut gelaunt ins Orange House zurück.

Samstag, 21.04. Von Swakopmund nach Omaruru am Rande
des Erongogebirges:

Die Reise geht weiter ins Landesinnere zur Spitzkoppe, wo wir einen Spaziergang zum Felsbogen unternehmen. Natürlich klettere ich bis oben zum Bogen, wo ich vor Freude meine Arme hochreisse.Anschließend machen wir Halt an einem "Restaurant", wo wir jungen schwarzen Frauen beim Lernen zu sehen können. Sie werden durch die Konrad Adenauer Stiftung zu Hauswirtschafterinnen ausgebildetet. Eine gute Sache, finde ich. Anschließend fahren wir am Erongogebirge vorbei bis nach Omaruru. Norwestlich von Omaruru erweist sich die Gästefarm "ETENDERO" (wo sich die Leoparden treffen)  http://www.etendero.de/
als einen willkommenden Zwischenstopp auf dem Weg in den Etosha-Nationalpark. Ein sehr herzlicher Empfang mit Kaffee und Apfelkuchen. Diese Gästefarm gehört dem Sohn von Hanns Martin Schleyer und der deutsche Verwalter Horst Dietzl betreibt mit seiner Frau diese Farm. Eine wunderschöne Anlage - nur zu empfehlen. Gegen Abend steigen wir eine kleine Anhöhe hinauf, wo der Horst Dietzl mit dem Jeep alkoholische Getränke uns serviert und wir zum Sundowner anstoßen. Der Blick von dem Hügel auf das Brandgebirge und dem Elefantenberg ist unvergessen. Die Farm liegt zu unseren Füssen. Mit dem Jeep fahren wir den Hügel wieder hinunter und sitzen bis zum Abendessen vor dem Lagerfeuer.

Sonntag, 22.04.Vom Erongogebirge in den Etosha-Nationalpark

Am Morgen fahren wir über Outjo in den Etosha-NP mit seiner spannenden Tierwelt hinein. Bei Sonnenuntergang erreichen wir das "ETOSHA SAFARI CAMP"
http://www.gondwana-collection.com/de/home/unterkuenfte/etoshasafaricamp/.
Eine wunderbare Unterkunft. Die gräumigen Bungalows mit jeweils eigener Veranda sind an einem Hang geschmiegt und liegen in der typisch namibischn Buschsavanne. Hier kommt man so richtig in Safaristimmung und kann sich nach dem oft etwas staubigen Etosha-Ausflug erholen. Der Swimmingpool lädt zur Abkühlung ein. Das Restaurant im Township-Stil eingerichtet, bietet eine besondere Atmosphäre. An einem kulinarischen Büfett können wir uns laben.Drei schwarze Musiker spielen zum Tanz auf. Es ist eine gute Stimmung bei lauer Luft.



Montag, 23.04. Etosha-Nationalpark

Der Nationalpark umfasst eine Fläche von von über 22000 km². Die meiste Zeit fahren wir von Wasserloch zu Wasserloch. An den Wasserstellen sehen wir Löwen,Elefanten, Nashörner, Giraffen, Zebras, Springböcke, Kudus, Gnus, Impalas, Schabrakenschakal, besondere Vögel, Webervögel, Gabelracke, Adler, usw. Wir fahren auch ein Stück in die riesige Salzpfanne.Die Weite ist unvorstellbar. Die Luftspiegelungen in der Mittagshitze sind ein fazinierendes Schauspiel. Übernachtung wie am Vortag!  


Dienstag, 24.04. Etosha. Nationalpark und Fahrt nach
Grootfontein unweit der Kalahari

Heute fahren wir vom Süden des Park in den Osten. An der Wasserstelle Klein-Namuton wird der letzte Stopp eingelegt. Wir machen eine Rast bei dem Fort Namutoni. Dort verteidigten sieben deutsche Soldaten einen Angriff von 500 Ovambos und siegten. Das Fort ist wunderbar ausgebaut. Kleines Restaurant, Shops, Campground und eine Wasserstelle mit überdachter Terrasse können wir bestaunen, bevor es am Nachmittag zum liebevoll geführten Gästehaus
 "Seiderap" = Paradies http://www.seidarap.com/
in der Nähe von Grootfontein geht.
Das symphatische Paar hat das väterliche Haus zu einem modernen Gästehaus umgebaut. Nach der langen Fahrt tut ein Sprung in den Swimmingpool gut. Besonderheit sind der für namibische Verhältnisse wunderbar grüne Garten mit vielen Obstbäumen, so wie den wahrscheinlich einzigen Jackfruchtbaum in Namibia. Die selbstgemachten Marmeladen zum Frühstück sind eine Köstlichkeit.Auch die beiden Grillabende mit gutem Essen sind eine wunderbare Erinnerung.
  
Mittwoch, 25.04. Historic Living Village der San in der Kalahari

Ein spannender Tag im Historic Living Village der San erwartet uns. Die San-Siedlung ist in der Nähe des heutigen Dorfes wie zu Zeiten des Freien Normadentums aufgebaut und besteht aus einigen traditionellen Grashütten unter großen alten Mangerttibäumen. Im Historic Living Village bekommen wir einen authentischen Einblick in das Leben der San, die von den weißen Einwanderern als "Buschmänner" bezeichnet werden. Die San sind die älteste Bevölkerugnsgruppe in Namibia und leben seit vermutlich 20.000 Jahren in südlichen Afrika. Die San zeigen uns wie man Feuer macht, kunstfertig Schmuck und Seile herstellt, Fallen legt und wie man auf althergebrachte Weise mit Pfeil und Bogen jagt. Die San sind meisterhafte Bogenschützen. Der Bogen ist relativ klein, und die Reichweite der Pfeile liegt unter 25 m. Bei den trationellen Tanz werden wir Frauen einbezogen und es macht uns großen Spaß.Die Männer tanzen sich in Trance und bewegen ihre Hinterteile in sportlicher Höchstleistung. Wir Frauen basteln unsere Ketten und die Männer basteln Pfeile und Bogen. Wir werden auch in die Naturmedizin eingeweiht. Es war ein erlebnisreicher Tag.  

Donnerstag, 26.04. von Grootfontein zur "Onjala Lodge"

Über Otjiwarongo und Okahandja fahren wir weiter in das zentrale namibische Hochland. Am Nachmittag erreichen wir die nordöstlich von Windhoek gelegene "Onjala Lodge"
http://www.onjala.com/index_deutsch.html
Die reizvolle Landschaft die gastfreundliche Atmosphäre und die gute Küche bilden den idealen Rahmen, um die Eindrücke der letzten Tage wriken und die Reise ausklingen zu lassen. Die Unterkunft ist ein Highlight. Wunderbare Zimmer mit Blick in die Kalahari. Peter macht mit uns morgens um 6:30 Uhr einen Spaziergang in die Kalahari. Wir kommen an einen Hügel, wo zwei Ovambo-Frauen und ein Damara-Mann für uns den Frühstückstisch gedeckt haben und Spiegeleier in einer großen Pfanne braten. Es ist ein tolles Erlebnis die aufsteigende Sonne zu sehen und den Blick über die Kalahari streifen zu lassen und zu frühstücken.
Am Abend fahren wir mit Peter einen großen Hügel hinauf zum Sundowner, wo wir beim Untergang der Sonne auf unsere wunderbare Reise anstoßen.In der Ferne erblicken wir Affen auf einem Baum, eine Giraffe schaut ziemlich verdutzt,was dort in der Kalahari passiert. Die letzte Nacht bricht an. Am anderen Tag um 16 Uhr geht es zum Flughafen. Die Abfertigung geht reibungslos und schnell von statten. Der 10 stündige Rückflug ist ein wenig turbulent, aber wir landen sicher in Frankfurt. Es war eine wunderbare Reise, die ich nie vergessen werde. Alle Unterkünfte kann ich empfehlen und das Reiseunternehmen Chamäleon hat mit Nicky eine sehr gute Reiseleiterin, die kompetent und mit viel Liebe uns ihr Land Namibia näher gebracht hat.